Im Podcast erwähnter Link: www.intumind.de/podcast-analyse
Mindset & Abnehmen: Werde deine eigene Cheerleaderin
Basierend auf der Podcastfolge „Endlich Leicht – Gesundheit und Ernährung leicht gemacht“ mit Fabienne Fendt und der Diplom-Neuro-Mentaltrainerin Tara May.
Du hast schon alles probiert – Kalorien gezählt, Low Carb, Intervallfasten. Trotzdem hängst du im Diätkreislauf fest, die Hormone spielen verrückt (Postpartum, PMS, PCOS, Perimenopause), der Stress ist hoch und die Waage bewegt sich kaum. Vielleicht liegt die Lösung nicht in noch mehr Disziplin, sondern in deinem Mindset.
Dieser Beitrag zeigt dir, wie du von innerer Kritikerin zu eigener Cheerleaderin wirst – mit Selbstmitgefühl, klugen Mikro-Gewohnheiten und mentalem Training, das nachweislich hilft, Essen, Emotionen und Energie liebevoller zu steuern.
Das Wichtigste in 60 Sekunden
- Selbstmitgefühl schlägt Disziplin: Freundlichkeit zu dir selbst senkt Druck, verringert Rückfallspiralen und unterstützt nachhaltige Gewohnheiten.
- Gedanken → Hormone → Verhalten: Was du denkst, beeinflusst deine Gefühlslage und damit Ess- und Bewegungsverhalten.
- Mentales Training wirkt wie Sprache-lernen: Wiederholung + Emotion bauen neue, hilfreiche Denkbahnen auf.
- Mikroschritte statt Überforderung: Winzige, machbare Impulse (60–120 Sek.) sind der Turbo für dranzubleiben – gerade bei Hormonschwankungen.
- Identitätsfokus: Handle heute so, wie es dein Zukunfts-Ich schon tut – damit Gesundheit zur gelebten Identität wird.
Warum deine innere Kritikerin dich vom Abnehmen abhält – und was du stattdessen brauchst
Viele Frauen, die mit Übergewicht, emotionalem Essen oder hormonellen Achterbahnfahrten kämpfen, kennen die harte innere Stimme: „Reiß dich zusammen!“ Kurz mag Disziplin funktionieren, doch sie erzeugt oft Gegendruck. Unter Stress reagiert dein Nervensystem mit Schutzprogrammen – Grübeln, Rückzug oder „Autopilot-Essen“. Je mehr du gegen dich arbeitest, desto eher rutscht dein Gehirn in alte Muster. Das ist kein Charakterfehler, sondern Neurobiologie: Gedanken erzeugen Gefühle, Gefühle steuern Verhalten.
Der Gamechanger: Selbstmitgefühl. Anders als Selbstmitleid bedeutet es, freundlich, klar und wirksam mit dir zu sprechen – besonders im Moment des Strauchelns. Studien zeigen, dass Selbstmitgefühl mit weniger Stress, weniger emotionalem Essen und stabileren Gesundheitsgewohnheiten einhergeht. Du reduzierst innere Bedrohung, aktivierst das „Lernsystem“ und bleibst handlungsfähig. In der Podcastfolge erzählt Tara, wie sie vom „eigenen Mobber“ zur „eigenen Cheerleaderin“ wurde – nicht über Nacht, sondern durch bewusstes Training: neue Fragen, neue Worte, neue Wege. Genau das lernst du hier – praxistauglich, freundlich und nachhaltig.
Mentales Training verstehen: So formst du neue neuronale Wege
Stell dir mentales Training wie das Erlernen einer neuen Sprache vor: Anfangs holprig, mit Übung fließend. Dein Gehirn bildet bei Wiederholung und emotionaler Bedeutsamkeit neue synaptische Verbindungen. Deshalb wirken kurze, regelmäßige Impulse stärker als seltene „Perfect-Week“-Versuche. In der Folge beschreiben Fabienne und Tara Tools von Afformationen („Was wäre, wenn heute etwas Wunderbares passiert?“) über gezielte Fragen („Was würde mein Zukunfts-Ich jetzt tun?“) bis zu Power-Talks und Audio-Sessions (z. B. Einschlaf- oder Wake-up-Audios). Entscheidend ist das Prinzip: Wiederholung + Gefühl.
Ein praktischer Einstieg: Nimm eine alltägliche Situation (z. B. Feierabend-Heißhunger). Anstatt „Ich darf nicht“, frage: „Wie würde mein Zukunfts-Ich handeln, das sich stark und satt fühlt?“ Vielleicht: erst ein Glas Wasser, drei tiefe Atemzüge, dann eine proteinreiche Mini-Mahlzeit. Klingt simpel? Genau darum geht’s. Kleine, machbare Schritte sind bei hormonellen Schwankungen und mentaler Erschöpfung realistischer und wirksamer als radikale Programme. Mit jedem „einen Tick besseren“ Schritt trainierst du dein Gehirn und änderst die Identität: „Ich bin eine Frau, die freundlich und klar für sich sorgt.“
Selbstmitgefühl statt eiserner Disziplin: Warum Freundlichkeit dich weiter bringt
„Härter durchziehen“ fühlt sich oft stark an – bis es nicht mehr geht. Biologisch betrachtet erhöht strenge Selbstkritik dein Stressniveau, was wiederum Heißhunger, Schlafprobleme und Motivationsabfall triggert. Selbstmitgefühl nimmt Druck raus, ohne Ziele aufzugeben. Es bedeutet: „Ich sehe, dass es gerade schwer ist – und ich wähle den nächsten hilfreichen Schritt.“ Diese Haltung ist besonders wichtig in Lebensphasen mit hormonellen Wellen (Zyklus, Postpartum, Perimenopause/Wechseljahre). Gewicht, Energie und Stimmung fluktuieren – das ist normal. Mit Selbstmitgefühl planst du „weichere“ Rampen: Mikroschritte, Alternativen, Pausen. Ergebnis: Du bleibst länger dran, weil du dich nicht mehr gegen dich selbst durchsetzen musst.
Übe das im Alltag: Wenn ein Rückfall passiert (z. B. emotionale Ess-Episode), ersetze Selbstbeschimpfung durch drei Schritte: 1) Benennen („Das war schwer, ich war müde“), 2) Validieren („Viele würden in so einer Situation so reagieren“), 3) Neuausrichten („Was wäre jetzt ein kleiner guter Schritt?“). Diese 30 Sekunden wirken wie ein mentaler Reset – fürs Nervensystem und deine nächsten Entscheidungen.
Von Triggern zu Trampolinen: Energiemanagement & positive Auslöser
Im Gespräch entstigmatisiert Tara das Wort „Trigger“: Auslöser sind neutral; wir können ihnen eine Hilfsbedeutung geben. Wer emotionales Essen oder Antriebslosigkeit verändern möchte, braucht positive Trigger – kleine Anker, die dich in den hilfreichen Modus bringen. Beispiele: eine Wasserflasche am Laptop, ein Post-it mit „Atmen 4–4–6“, ein Snackteller mit Protein + Ballaststoffen, eine 2-Min-Playlist für Mini-Bewegung, ein Handy-Hintergrund mit der Frage: „Was würde mein Zukunfts-Ich jetzt tun?“
Auch klug: „Aus der Routine herausfallen ist Teil der Routine.“ Diese Haltung verhindert Schwarz-Weiß-Denken. Du brauchst keinen „Neustart am Montag“. Du brauchst den nächsten freundlichen Schritt. Er ist immer möglich: Ein Glas Wasser, 60 Sekunden Atmen, eine Dankbarkeitszeile, drei Kniebeugen, ein kurzer Check-in „Wie fühle ich mich – was brauche ich?“. Das baut Selbstwirksamkeit auf – und genau das hält dich langfristig auf Kurs.
Mini-Tools aus der Folge – sofort umsetzbar (mit Ziel & Startsignal)
| Tool | Ziel | 60-Sekunden-Startsignal |
|---|---|---|
| Afformation „Was wäre, wenn heute etwas Wunderbares passiert?“ | Aufmerksamkeitslenkung auf Chancen statt Mangel | Beim Entsperren des Handys morgens einmal laut/innerlich sagen |
| Zukunfts-Ich-Frage | Identitätsbasiertes Handeln stärken | Vor Mahlzeiten/Feierabend: kurz Augen schließen, Frage stellen, 1 nächster Schritt |
| 4-4-6-Atmung | Nervensystem regulieren, Snack-Autopilot stoppen | 4s ein – 4s halten – 6s aus; 5 Runden, dann Entscheidung treffen |
| Erfolg des Tages | Fortschritt sichtbar machen, Motivation erhalten | Beim Zähneputzen 1–3 Mikro-Erfolge benennen/aufschreiben |
Hormonelle Wellen navigieren: Essen & Emotionen im Alltag
Ob PMS, PCOS oder Perimenopause – hormonelle Schwankungen verändern Appetit, Stimmung, Schlaf und Belastbarkeit. Das ist nicht „Willensschwäche“, sondern Biologie. Was hilft? Erstens Entlastung statt Perfektion: Plane „gute genug“-Tage mit weniger To-dos, vereinfachten Mahlzeiten (Protein + Gemüse + liebstes Carb), kurzen Spaziergängen und früherem Schlaf. Zweitens stabile Basics: ausreichend Protein (ca. 20–30 g pro Mahlzeit), ballaststoffreiche Kohlenhydrate, gesunde Fette (z. B. Nüsse, Samen, Olivenöl), regelmäßiges Trinken. Drittens Emotionen integrieren: Benenne Gefühle („Ich bin gereizt/müde/überfordert“) – das senkt nachweislich Stressintensität und macht dich entscheidungsfähiger. Viertens freundliche Bewegung: statt „alles oder nichts“ lieber 10–20 Minuten Mobility, Gehen, Kraft mit dem eigenen Körpergewicht – genug, um Energie zu erzeugen, ohne dich zu erschöpfen.
Merke: Dein Ziel ist nicht die perfekte Woche, sondern ein System aus Mini-Entscheidungen, die 80 % der Zeit funktionieren – besonders an den „nicht perfekten“ Tagen. Das ist Erwachsenentraining für Körper und Kopf.
Identitätskreislauf: Wie du dein Zukunfts-Ich heute lebst
Fabienne und Tara arbeiten mit einem einfachen, wirkungsvollen Rahmen: Gedanken → Gefühle → Verhalten → Ergebnisse → Identität. Wer nur am Verhalten herumfeilt („Ich esse ab jetzt nie mehr nach 20 Uhr“) ignoriert die „Quelle“. Starte stattdessen bei Gedanken und Gefühlen: „Ich darf es leicht machen. Ein kleiner Schritt zählt.“ Das erzeugt mehr Ruhe – und aus Ruhe entstehen bessere Entscheidungen. Mit jedem Mini-Schritt ändert sich deine Selbsterzählung: „Ich bin eine Frau, die gut für sich sorgt.“ Und Identität ist der stärkste Kleber für Gewohnheiten.
Praktische Wochenstruktur (freundlich & realistisch): Wähle 1 Gesundheitsidentität („Ich bin eine Frau, die sich freundlich bewegt“) und 2–3 Mikrobeweise (10-Minuten-Walk nach dem Mittag, 8 Kniebeugen beim Wasserkocher, 4-4-6-Atmung um 16 Uhr). Tracke nur Häkchen, nicht Perfektion. Feiere den Prozess (Haken gesetzt), nicht nur das Ergebnis (kg). So wächst Vertrauen – und Vertrauen schafft Konstanz.
Wenn es schwer wird: Rückfallfreundliche Strategien
„Zurück auf Start“ gehört dazu – menschlich und lernlogisch. Entscheidend ist deine Antwort darauf. Baue dir ein „Wenn-dann“-Netz:
- Wenn ich abends müde bin und snacken will, dann trinke ich zuerst ein Glas Wasser und atme 60 Sekunden.
- Wenn ich eine Mahlzeit „verkorkst“ habe, dann wähle ich die nächste als nährend & leicht (Protein + Gemüse + Carb).
- Wenn ich mich beschimpfe, dann sage ich: „Das war schwer – nächster kleiner Schritt?“
- Wenn ich 1 Woche ausfalle, dann starte ich mit nur 2 Minuten (Bewegung oder Atmen) – niedrigste Einstiegshürde.
So verlierst du keine Zeit in Schuldgefühlen, sondern wechselst elegant zurück auf den Weg. Das ist gelebte Selbstführung.
Story-Power: Warum Taras Weg Mut macht
Taras Geschichte berührt, weil sie zeigt: Selbst in schwierigen Startbedingungen sind Entwicklung und Leichtigkeit möglich. Vom Aufwachsen mit psychischer Erkrankung im Umfeld, über Mobbing und Adipositas – hin zur ausgebildeten Diplom-Neuro-Mentaltrainerin, die heute Frauen befähigt. Der Schlüssel war nicht „Härte“, sondern das Verständnis des eigenen Inneren, das bewusste Trainieren neuer Gedanken und der tägliche kleine Mut, die nächste hilfreiche Entscheidung zu treffen. „Wenn ich jemals den Weg raus finde, ist es meine Verantwortung, das weiterzugeben“, sagt sie im Gespräch. Genau das tut sie – und lädt dich ein, heute zu starten.
Call to Action: Hör die Podcastfolge & starte deine Mikro-Routine
Deine 3-Tage-Challenge (jeweils unter 5 Minuten):
- Morgens: Afformation + 4-4-6-Atmung (2 Minuten).
- Mittags: Zukunfts-Ich-Frage vor der Mahlzeit
- Abends: „Erfolg des Tages“ (3 Punkte beim Zähneputzen).
Für tiefergehende Anleitung, Beispiele und Motivation: Höre die vollständige Podcastfolge „Endlich Leicht – Gesundheit und Ernährung leicht gemacht“ mit Tara May (folgen dem Link in deinen Show Notes oder suche „intumind Endlich Leicht“ in deiner Podcast-App). Teile die Folge gern mit einer Freundin, die zu streng mit sich ist – du könntest ihr Wendepunkt sein.
Quellen & weiterführende Literatur
- Neff, K. D. (2003). Self-Compassion: An Alternative Conceptualization of a Healthy Attitude Toward Oneself. Self and Identity. Übersicht & Forschung
- Lally, P., van Jaarsveld, C. H., Potts, H. W., & Wardle, J. (2009). How are habits formed: Modelling habit formation in the real world. European Journal of Social Psychology. Wiley
- Oettingen, G. (2014). Rethinking Positive Thinking. (WOOP/mentales Kontrastieren & Implementierungsintentionen). WOOP
FAQ: Häufige Fragen
Wie schnell wirkt mentales Training beim Abnehmen?
Die ersten Effekte (mehr Ruhe, bessere Entscheidungen) spüren viele in wenigen Tagen, wenn sie täglich 2–5 Minuten üben. Stabile Gewohnheiten brauchen länger – denke in Wochen bis Monaten. Entscheidend sind kleine, wiederholte Impulse.
Ist Selbstmitgefühl nicht „zu weich“, um Ziele zu erreichen?
Nein. Selbstmitgefühl ist freundlich und hart in der Sache. Es reduziert Stress, hält dich handlungsfähig und fördert konsequentes Dranbleiben – ohne die Rückfallspiralen, die harte Selbstkritik oft auslöst.
Was, wenn ich bei Audios/ Meditationen immer einschlafe?
Das ist okay – kurz vor dem Einschlafen ist der Zugang zum Unterbewussten besonders gut. Wenn du mehr „bewusst erleben“ willst: morgens im Sitzen hören oder beim Spazieren. Wichtig ist die Regelmäßigkeit.
Hör jetzt rein: „Endlich Leicht – Gesundheit und Ernährung leicht gemacht“ (Folge mit Tara May). Such in deiner Podcast-App nach intumind oder folge dem Link in den Shownotes. Teile die Episode mit einer Freundin, die zu streng mit sich ist – vielleicht wird heute ihr Wendepunkt
